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Pressestimmen
unübersetzbar-Japan, Tonhalle Düsseldorf
Als selbst der Regen Beifall klatschteLängst sind Musikleben und
Konzertbetrieb internationalisiert, und doch kommen wir nicht los von
liebgewonnenen Vorstellungen. Was ist japanisch an den Japanern?, durfte
man sich fragen, als zeitgleich zum Neujahrsempfang der japanischen
Wirtschaft in den Rheinterrassen das Kölner Thürmchen Ensemble
in der Tonhallen-Rotunde neue Kammermusik aus Japan präsentierte.
Zwei Ur- und drei deutsche Erstaufführungen boten dafür immerhin
eine vielversprechende Basis. Natürlich erwartete niemand, daß
die anwesenden Tonkünstler aus Ehime, Kyoto, Nagasaki, Tokio, drei
Damen, zwei Herren im Alter zwischen 34 und 50 Jahren. Im Kimono auftreten
würden. Die traditionelle Gewandung blieb ebenso im Schrank wie
das höfische Instrumentarium.
Wo namhafte hiesige Tonsetzer der japanischen Mundorgel Sho, der Tischzither
Koto ihre kompositorische Reverenz erweisen, fält der Liebesblick
der Japaner aufs europäische Instrumentarium. Ein Kreuzspiel. Zugleich
ein Reflex auf die europäisch dominierte Ausbildungssituation asiatischer
Hochschulen. Kein Wunder also, daß beim Rotundenkonzert mit Flöte,
Klarinette und Violine, Cello, Klavier und Perkussion zunächst
alles beim hierzulande doch Üblichen blieb.
In Irisation aquatique griff Malika Kishino sogar zu einer
Errungenschaft der europäischen Avantgarde -elektronischen Klängen.
Und doch schimmerte in der strikten Bindung an Symmetrie und Proportion
Pianissimobeginn, langsames Crescendieren, Zäsuren, langhöhepunkte,
Rückkehr zum Ausgangspunkt Anderes durch. In Parabel
der jungen Trojahn-Schülerin Yasuko Yamaguchi teilte sich ferner
ein verspielter Ton mit, bereits die Grenze zur Theatermusik berührend.
Thürmchen spiete mit einer Leichtigkeit, die icht erahnen ließ,
daß das Ensemble die Uraufführungspartituren erst vor einer
Woche bekommen hatte. Eine Bravourleistung.
Die zweite Uraufführung des Abends vermittelte entgegen dem wildromantischen
Titel Oh, die wilde Rose blühet einen reflektierten
Blick. Als Schülerin von Klaus wie von Nikolaus A. Huber beschreibt
Noriko Kawakami denn auch nicht die Rose, sondern allenfalls die Begegnung
mit ihr. Im Denken in Ereignisfeldern, in der Dynamisierung des Einzeltons
erscheint durchaus Japanisches.
Für Kishino ist es der Regen, Cineasten aus Kurosawas Rashomon
bekannt, dessen akustische Vergegenwärtigung ihre kompositorische
Phantasie anregte. Passend dazu öfnete der Himmel über Düsseldorf
seine Schleusen. Auch eine Art, Beifall zu zeigen.
Georg Beck, Rheinische Post vom 25.01.2005
Zum Konzert des Thürmchen Ensembles beim Warschauer Herbst am
24.September 2004
"...vom höchst gelungenen Auftritt des deutschen Türmchen-Ensembles
bis zu einem wohl eher (ästhetisch wie interpretatorisch)
enttäuschenden Konzert des Moskauer Studios für Neue Musik;
..."
Reinhard Schulz, Süddeutsche Zeitung vom 4. Oktober 2004
Ein Ort für Zufälle
Das Licht fließt. Es begiinnt mit zartem Schlag, hellem Rascheln,
silbrigem Glssando und fließt neun Minuten lang so, dass man nicht
weghören will. Das Fließen besteht aus vielen Kontrasten
Schattenkanten, Streuungen, Staus, Stufen. Es pfeift am Geigensteg
und im Blasrohr in insektenfeinem Filigran, Klaviertöne blinken
wie weiße Kiesel. Karin Haußmanns Ensemblemusik lys (nach
dem dänischen Wort für Licht) wäre nicht so spannend
zu hören, bliebe es bei einer fantasievollen Sammlung von Diskantkklängen.
Das Fließen entsteht in einer Kunst der Überlagerungen und
Übergänge, die geradezu meisterlich folgerichtig und einleuchtend
wirkt....
WDR, DeutschlandRadio und Deutschlandfunk kooperierten, und bessere
Interpreten als die Ensembles Thürmchen, LArt pour lArt
und musikfabrik lassen sich für diese Stücke kaum denken....
Volker Hagedorn, Die Zeit Nr. 28 vom 1.Juli 2004
Der Kontrabaß muß mit dir reden
Bundeskunsthalle Konzert aus Anlaß des 75- jährigen Bestehens der Gedok
Das Konzert muß in die Kategorie der außergewöhnlich gelungenen Darbietungen zeitgenössischer Musik eingestuft werden.
Robert Fontani, Generalanzeiger, 12. Oktober 2001
Wispernde Musik
Unter dem Motto "Knattern, Flirren, Rollen, Wispern" gastierte das Thürmchen Ensemble mit zeitgenössischer Musik in der Alten Feuerwache.
Ein skurriles Luftwesen nahm in "Come vengono prodotti gli incantesimi" für Flöte solo (Evelin Degen) allmählich Gestalt an, der Hauch fragiler Verlockunge und zarter Melancholie wehte durch die "6 Caprici" für Violine solo (Clemens Merkel). Und Sciarrinos den melodiösen Bewegungen des Windes abgelauschtes Klaviertrio Nr. 2 geriet mit Präzision, Feinsinn und Humor zum berauschenden Hörgenuss.
Egbert Hiller, Kölner Stadtanzeiger, 25.11.2000
"neue reihe": Abschluss-Konztert der Saison in Donaueschingen mit Thürmchen Ensemble
Das Konzert am Mittwoch Abend in der Aula des Donaueschinger Fürstenberggymnasium wurde vom SWR live mitgeschnitten.
..."The under side of green" von Rebecca Saunders stellte kammermusikalische Höchstanforderungen an die Interpreten. Violine, Klarinette und Klavier vereinten sich in diesem facettenreichen Stück zu ausdrucksvollen Farbpaletten. Da war Dynamik in allen Abstufungen zu hören, absolut exaktes Zusammenspiel und schier unendliche Variationen in der Tongebung machten hier auch ungewohnte Klänge zu wahrem Hörgenuss. In Carola Bauckholts "Treibstoff" vereinte das rhythmisch strukturierte Stück eine Vielfalt an Kombinationen aus Umweltgeräuschen mit sanften, fast ätherischen Klängen zu einem ungemein interessanten Gesamteindruck. Begeistert applaudierten die Zuhörer der
beeindruckenden Darbietung.
Gerda Neunhoeffer, Südkurier, 24.06.2000
Kapiert
... Ein Vergnügen der besonderen Art, so witzig und eigenwillig wie hintergründig und intim, und fabelhaft ausgeführt vom Thürmchen Ensemble.
Manfred Karallus, MusikTexte 3/98, zur CD "klingt gut" mit Musik von Carola Bauckholt
Starker Ausdruck für Miniaturen
Mit wegwerfender Gestik surrten die Bögen durch die Luft, spieluhrartige Tonfolgen korrespondierten mit Phasen der Dehnung, hektische Betriebsamkeit steigerte sich ins Dramatische: Hochspannung im Publikum.
Egbert Hiller, Kölner Stadtanzeiger 22.01.1998
Zur CD "klingt gut" von Carola Bauckholt
...Wesentlich ist die kammermusikalische Anlage der hier ausgewählten Stücke. Das ermöglicht den gedämpften, zum Lauschen einladenden Ton, aber auch das neugierig konzentrierte Miteinander der Spieler. Hier kommt ein entscheidender Faktor für den großartigen Gesamteindruck der vorliegenden Produktionen ins Spiel: das Thürmchen Ensemble. Carola Bauckholt hat es selbst mitbegründet, und man merkt den Interpreten die Vertrautheit mir der Musiksprache der Komponistin an. Mehr noch als manch andere braucht diese Musik die wirkliche Neugier, die spielerische Lust und Entdeckerfreude der Spieler.
Volkhard Röseler, Neue Zeitschrift für Musik, 1998
Zu einem Konzert mit argentinischer Musik, Stuttgart, Schloß Solitude, 13.01.95
Bei "Distancias" vonMariano Etkin wurde das solistische Klavier von der virtuosen Dorothea Eppendorf zum schieren Schlaginstrument reduziert. ... Der Höhepunkt dieser Werkschau war zweifelsohne das Stück "tulipanes negros" von M. Villanueva. Baßklarinette (Diego Montes) und Kontrabaß, grandios gespielt von Miriam Shalinsky, stritten gemeinsam gegen das Vorurteil an, sie seien zu schönen Melodien nicht fähig. ... Doch dann in der Mitte des Stückes zeigten beide ihre ungemein große Harmoniefähigkeit und bewiesen, wie geschmeidig sie intonieren können.
Daniel Therne, Leonberger Kreiszeitung, 16.01.95
Zu einem Gastspiel im Gewandhaus in Leipzig, 08.11.1995
Spannend war das gesamte Konzert des jungen Ensembles. Das Besondere
der engagierten Gruppe ist die spürbar enge Zusammenarbeit von
Komponisten und Interpreten. Beide Seiten gehören der gleichen
Generation an und sprechen die gleiche Sprache. Im Ergebnis kommen die
Aufführungen sehr nah an die nie vollständig notierbaren Vorstellungen
der Schöpfer....
Frank Gerdes, Leipziger Volkszeitung, 10.11.1995
Zu einem Konzert mit 6 Auftragskompositionen des Dresdner Zentrums für zeitgenössische Musik, 06.10.95
Die jungen KomponistInnen konnten sich freuen. Ihre Uraufführungen, im Auftrag des DZzM entstanden, lagen beim Kölner Thürmchen Ensemble in den besten Händen. Das hervorragende Engagement dieser ausgezeichneten, international zusammengesetzten Truppe, ihr Gemeinschaftssinn und ihr besonderes Verständnis für experimentelle Musik garantieren ein hohes Maß an "Starthilfe" für die ganz Jungen ... Da wird neue Musik nicht zur lästigen Pflichterfüllung, der man sich zu unterziehen hat, sondern zur lustvollen Aufgabe. Der Weg ins Unbekannte, ins Abenteuer reizt - das darf auch auf musikalischem Gebiet gelten.
Gerhard Böhm, Dresdner Neue Nachrichten, 09.10.1995
zu einem Portraitkonzert Musik und Musiktheater von Carola Bauckholt, Berner Dampfzentrale, 12.11.94
...ein hervorragendes Kölner Thürmchen Ensemble.
Klaus Schädeli, Berner Zeitung, November 1994
Zu einem Konzert in Salzau bei Kiel, 15.10.94
...Zumal das ausführende Thürmchen Ensemble eine
bewundernswerte Sicherheit und Selbstverständlichkeit bescherte - von
der geforderten Präzision bei Harders Stücken, über die üppige Eloquenz
bis zur Stilsicherheit bei Wolf. Da kam Freude auf.
Thomas Kahlcke, Kieler Nachrichten, 17.10.94
Zur Premiere der Musiktheater-Eigenkomposition OPST, Alte Feuerwache Köln, 15.03.94
... erwies sich die Uraufführung der Musiktheatergemeinschaftskomposition "OPST" von und mit dem Thürmchen Ensemble als ein saftiger Leckerbissen: lauter Mini-Musiktheaterszenen ergaben in reibungslosem Ablauf ein mit untergründigem Humor bestücktes Potpourri. ... Die komponierenden, interpretierenden und Improvisierenden Ensemblemusiker haben die Szenen, aus denen auch immer
wieder die Überraschungskunst des Kölner Musiktheatermeisters Mauricio
Kagel hervorlugt, vier Monate lang kollektiv erarbeitet, und dieser
Gemeinschaftsgeist prägt auch die Produktion. ... Es blubbert und
ploppt, und von den Stimmwerkzeugen wird fleißig Gebrauch gemacht.
Daneben profilieren sich die exzellenten Thürmchen-Musiker immer wieder
auch in reinen Instrumentaleinlagen. Ein bunter Abend.
Gisela Gronemeyer, Kölner Stadtanzeiger, 19./20.03.94
Zu einem Konzert mit Uraufführungen der Kinderkomponistenklasse Halle-Dresden in Dresden, 21.11.93
Es war einfach wunderbar zu erleben, wie international tätige Instrumentalisten sich der Kompositionen der Teenager mit ungeheurem Ernst und auch sichtlicher Freude annahmen.
Kristin Haas, Dresdner Neueste Nachrichten, 25.11.93
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